Urban|Land art connection

Dagmar Ranft-Schinke Chemnitz Dr. Silvie Jacobie & Steven Young London Guido Günther Chemnitz/ Striegistal Jan Thau Glauchau Jens Ossada Kriebstein Kiträ Bukarest Kera Berlin Markus Esche Glauchau Michael Drosdek Jena Philipp Eichhorn Halle

Anfang November lud die EKG in das MakerHub „UWEtzdorf“ mehrere regional, national und international tätige Künstler zu einem siebentägigen Arbeitstreffen ins Striegistal ein. Das dabei entstande Projekt „Urban|Land art connection“ dreht sich zum Einen um einen kreativen Austausch von Künstlern mit unterschiedlichem Backgrounds und Herangehensweisen und zum Anderem die Entwicklung von Strategien städtisch, urban geprägte Kunst aus dem Streetartbereich in den lokalen, ländlichen Raum zu bringen.

Das Land wird dabei als unbespielter Raum gesehen, der auch im Austausch mit den Menschen vor Ort neue Möglichkeiten und Erfahrungen eröffnet. Authentizität, direkter Kontakt stehen dabei gegenüber einer kulturell übersättigten, anonymen Großstadtkunstwelt. Zudem bieten ländliche Strukturen für Künstler mehr Möglichkeiten als ein gentrifizierter, überteuerter Raum in der Stadt.

Das Umspannwerk Etzdorf ist dabei ein Wirkort, der Kunst in den ländlichen Raum bringt, sprichwörtlich Kunstraum zur Verfügung stellt und öffentlich zugänglich macht. Dieser Raum ist aber auf die Region hin weitergedacht, so wurde z.B. innerhalb der Arbeitswoche ein Mosaikprojekt angestossen, das den öffentlichen Raum in Rosswein bespielen wird.

In den verwinkelten Räumen des Umspannwerks entstanden mehrere Arbeiten, die sich auf malerisch, abstrakte Weise mit der Architektur des Ortes und der Umgebung auseinandersetzen. So lässt sich im Dachgeschoss eine Bodenmalerei von Kera betreten, um in ein flächig, grafisches bewegtes Muster einzutauchen. Mit einem ca. 3,80 m hohen Kegel der Freizeitgruppe Gestaltung kann man über eine Etage hinweg Bilder mit Farbdrips erzeugen und eine Art Essenz des Gebäudes auf Papier bringen.

Phillip Eichhorn lässt in seiner Malerei den Raum von einem Figurenensemble verräumen und geometrisch abstrakte Schriftzüge von Kiträ bilden eine farbige architektoniche Stütze der großen Halle. Eine fraktale, grafische Landschaft von Michael Drosdek scheint durch letzte Entladungen von alten Transformatoren und Wiederständen zu vibrieren.

Neben den räumlichen Arbeiten entstanden in mehreren gemeinschaftlichen Malsessions ca. 42 verschiedene Leinwände und eine Serie von Holzschnitten, die vor Ort gedruckt wurden. Unter dem Thema „SEE THE UNSEEN!“ verarbeiteten die Künstler ihre Gedanken, Ideen und Impressionen zur Kulturhauptstadt, der fortschreitenden Digitalisierung und ihrer Beziehung zum ländlichen Raum. Daraus resultierte die Ausstellung „SEE THE UNSEEN!“, die am 9.12.23 in der Chemnitzer Rebel Art Galerie eröffnet wurde.

Eine andere Komponente des Projektes ist es Verbindungen in andere europäische Länder und künstlerisch, kulturelle Vorstellungen herzustellen und so andere neu Einflüsse zu generieren. So wurde über den aus Rumänien kommenden Künstler Kiträ ein Austauschprojekt besprochen und angeschoben. Damit soll, begleitet vom Rahmen der Kulturhauptstadt Chemnitz, eine Brücke zwischen verschiedenen Ländern in andere Räume geschlagen werden.

Unterstützt durch das Makers, Business & Arts Projekt der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025

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